Dienstag 03.12.2024

Hieronymus-Lotter-Preis für Denkmalpflege 2024: Sonderpreis für Quartiersschule Leipzig

Die Sanierung und Ergänzungsbauten der Quartiersschule Leipzig wurden mit dem Sonderpreis für Öffentliche Bauherren des Hieronymus-Lotter-Preises für Denkmalpflege 2024 ausgezeichnet.

Der Hieronymus-Lotter-Preis für Denkmalpflege wird seit 1997 im jährlichen Wechsel mit dem „Architekturpreis der Stadt Leipzig zur Förderung der Baukultur“ verliehen. Angesichts des jahrzehntelangen Verfalls der großartigen Altbausubstanz Leipzigs wollte die Kulturstiftung Leipzig mit diesem Preis einen Ansporn zum behutsamen Umgang mit dem architektonischen Erbe geben und würdigt seither herausragende Ergebnisse. Namensgeber ist Hieronymus Lotter, der als kurfürstlicher Baumeister, Bürgermeister, Kaufmann und Unternehmer die Messestadt in der Mitte des 16. Jahrhunderts in besonderem Maße mit geformt hat.

Die 1907 von Stadtbaurat Otto Wilhelm Scharenberg im „zeittypischen zurückhaltenden barockisierenden Reformstil“ entworfene 10. Bürgerschule – später Hermann-Liebmann-Oberschule – stand seit 1999 leer und kurz vor dem Verfall. 2019 wurde der Schulstandort reaktiviert und das heruntergekommene Schulhaus durch die RBZ Generalplanungsgesellschaft (Architekt Norbert Zimmermann) saniert und um Neubauten ergänzt. Dabei wurden an Stelle abgängiger historischer Schulbestandteile neue Flügelbauten geschickt mit dem historischen Gebäude verbunden. Fassade und Fenster der alten Schule wurden nach historischem Vorbild denkmalgerecht renoviert, die mittlerweile verloren gegangenen zwei Dachreiter rekonstruiert. Im Innern konnte die alte Farbigkeit von Treppenhaus und Fluren auf Grundlage restauratorischer Befunde wiederherstellt werden. (Quelle: Lotterpreis Borschüre 2024, s. 16 und 17).

LAP war von RBZ mit der Tragwerksplanung sowohl für den Umbau und die Sanierung des denkmalgeschützten Bestandes als auch für die Erweiterungsbauten für die Oberschule, zwei übereinander „gestapelten“ Sporthallen und den Neubau für das Gymnasiums und Mehrzweckbau beauftragt. Dabei war besonders spannend die Berücksichtigung der denkmalerischen Aspekte und die Ertüchtigung der Dachkonstruktion. Zudem mussten nachträglich auftriebssichere Bodenplatten eingebaut und Geschossdecken auf Grund von Brandschutzanforderungen teilweise ersetzt werden. Und das Ganze unter Beachtung der BNB Kriterien.

Fotos: Robert Grommlich