Montag 12.12.2022

Inbetriebnahme der Filstalbrücke am 11. Dezember 2022

Am 11. Dezember 2022 wurde die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm in Betrieb genommen.

Die Filstalbrücke ist Teil des Projektabschnitts „Albaufstieg“ der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm und stellte die Beteiligten mit der Abfolge Tunnel-Brücke-Tunnel in der vorhandenen Topografie mit den steilen Talflanken des Filstals vor besondere Randbedingungen, denen im Brückenentwurf sowie in der Bauausführung Rechnung getragen werden musste.

Aufgrund der anschließenden Tunnel mit 30 m Gleisabstand waren zwei unabhängige Brückenbauwerke erforderlich. Daher wurden zwei eingleisige Brückenbauwerke als fugenlose Durchlaufträger mit 485 m bzw. 472 m Länge über sechs Felder in semi-integraler Bauweise entworfen. Im Bereich der Y-förmigen Hauptpfeiler ist die Voute in aufgelöster Form mit flach geneigten Schrägstielen ausgebildet. Der Überbau ist ein einzelliger Hohlkastenquerschnitt in Längsrichtung vorgespannt und in Querrichtung schlaff bewehrt.

Eine große Herausforderung in der Planung und Bauausführung war u.a. die Ausbildung der monolithischen Anschlüsse sowie die Längskraftabtragung des semi-integralen Bauwerks mit seinen schlanken Pfeilern.

Das gewählte Bauverfahren sah zunächst die abschnittweise Überbauherstellung mit obenlaufender Vorschubrüstung auf Hilfstürmen zur bauzeitlichen Zwischenunterstützung vor. Nach der Fertigstellung des Überbaus wurden die Schrägstiele auf einem abgehängten Traggerüst unterbetoniert, wobei am Überbauanschluss selbstverdichtender Beton (SVB) zum Einsatz kam. Die Gesamttonnage der Bauhilfskonstruktionen belief sich auf ca. 3500 to je Brücke.

Mit einer Höhe von 85 Metern ist die Filstalbrücke die dritthöchste Eisenbahnbrücke in Deutschland.

Bauherr
Deutsche Bahn AG
DB Projekt Stuttgart - Ulm GmbH

Entwurfsverfasser
Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG

Foto
Deutsche Bahn AG, Arnim Kilgus

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