Freitag 10.12.2021

Innovatives Bauverfahren für die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke

Die Straßenbauverwaltungen und Planungsbüros werden heutzutage immer wieder vor Herausforderungen gestellt, Ersatzneubauten in innerstädtischer Lage unter Berücksichtigung von komplexen Randbedingungen zu konzipieren, die häufig mit konventionellen Bauverfahren nicht wirtschaftlich realisiert werden können. Die Planung von Ersatzneubauten wird oft durch die Bauablauf- und Abbruchplanung maßgeblich beeinflusst. Für die Errichtung der Hanns-Martin-Schleyer-Brücke in Esslingen am Neckar wurde daher ein innovatives Bauverfahren entwickelt, indem der Bestandsüberbau auf der einen Seite als Baubehelf für die Montage der Stahlkonstruktion des neuen Überbaus verwendet wird („Alt hilft Neu“), auf der anderen Seite wird die Stahlkonstruktion für den Abbruch des Bestandsüberbaus genutzt („Neu hilft Alt“). Durch die Optimierung der Abbruchplanung konnte mit der erarbeiteten Variante eine deutliche Vereinfachung der Bauabläufe erzielt und Vorteile der Stahlverbundbauweise ausgeschöpft werden.

Der Ersatzneubau erfolgt als Stahlverbundbrücke mit einem zweistegigen Plattenbalkenquerschnitt. Die Geometrie orientiert sich am Bestand, die Stützweiten der Bestandsbrücke (38,7 m - 45 m - 60 m - 45 m) werden für den Ersatzneubau übernommen.

Weitere Informationen zum Projekt:

https://unterwegs.esslingen.de/start/baustellen/hms-bruecke.html

 

Literatur

Bothner, R. und Lukazyk, M.: "Alt hilft Neu" als innovatives Bauverfahren. Die neue Hanns-Martin-Schleyer-Brücke in Esslingen. Brückenbau 1/2 2021, S. 104 - 113.