Freitag 08.07.2022

Seilmontage an der Rheinbrücke Hard-Fußach

Mittlerweile sind an der Rheinbrücke Hard-Fußach auf der Seite Fußach alle Seile gespannt, auf der Seite Hard sollen bis Ende Juli alle Seile eingebaut und gespannt sein.

Die vierfeldrige seilverspannte Balkenbrücke mit einer Gesamtlänge von 255 m und einer Hauptspannweite von 125 m über spannt den Rhein zwischen Hard und Fussach in Vorarlberg.

Die insgesamt 20 Schrägseile der Überspannung sind als Litzenbündelseile ausgeführt. Je Mast sind jeweils fünf Seile harfenförmig angeordnet. Die Seile verlaufen im Grundriss gerade. Die einzelnen Schrägseillitzen bestehen aus sieben glatten Runddrähten, die von einem Polyethylenmantel umschlossen werden. Dabei sind jeweils sechs Drählte spiralförmig um einen Kerndraht angeordnet. Die Anzahl der Schrägseillitzen pro Litzenbündelseil variiert je nach Beanspruchung zwischen 52 und 99 Litzen. Die Umlenksättel und Ankerblöcke sind für eine zusätzliche Reserve an Litzen von 10 % ausgelegt. Die Robustheit und Zukunftsfähigkeit des Bauwerks werden dadurch erhöht.

Die Verankerung der Seile erfolgt durch das Verkeilen der einzelnen Litzen in einem massiven Ankerblock, über den die Spannkraft auf die Ankerplatte abgesetzt wird. Der Ankerblock des Spannankers ist mit einem Außengewinde versehen, auf das eine Ringmutter aufgeschraubt ist, welche die Seilkraft über eine Verankerungsplatte in das Bauwerk abträgt. Eine spätere Korrektur mittels Nachspannen oder eine Kontrolle der Seilkraft ist mit einer Gradientenpresse möglich.

Aufgrund der flachen Neigung der Litzenbündelseile und der damit verbundenen Nähe zur Fahrbahn ist ein Brandschutzsystem über die gesamte Seillänge erforderlich. Im Bereich der freien Seillänge ist daher ein System vorgesehen, welches sicherstellt, dass die Temperatur innerhalb der Spannstahllitzen in einem Zeitraum von mind. 30 min 300°C nicht übersteigt und somit die Tragfähigkeit der Litzen nicht dauerhaft beeinträchtigt.

Der Entwurf stammt von Dissing+Weitling, LAP und Schimetta Consult, die vom Land Vorarlberg auch mit der Generalplanung beauftragt wurden. Die Bauausführung erfolgt durch die ARGE aus HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H., Perg, MCE GmbH, Linz und Wilhelm + Mayer Bau GmbH, Götzis.

Foto: VSL Switzerland

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