Freitag 04.06.2021

Hisingsbron Göteburg wurde für den Verkehr freigegeben

Im Mai 2021 wurde die neue Hisingsbron in Göteborg für Fußgänger, Radfahrer, Autos und kombinierten Bus- und Tramspuren für den Verkehr freigegeben. Die Tramlinien verbinden den nördlich gelegenen Teil der Innenstadt mit dem Hauptbahnhof.

Göteborg ist die zweitgrößte Stadt Schwedens und größter Exporthafen Nordeuropas. Der Hafenbetrieb wurde flußabwärts in Richtung Kattegat verlagert, auf den ehemaligen Hafenflächen entsteht auf beiden Seiten des Flusses Göta ein neues Stadtzentrum, das nun – zum 400-jährigen Stadtjubiläum - durch die neue Hisingbron verbunden wird.

Für die Gestaltung einer neuen Brücke über den Götafluß wurden 2013 vom Verkehrsamt und Stadtplanungsamt der Stadt Göteborg aus den weltweiten Bewerbern fünf Ingenieur- und Architekten-Teams zu einem Wettbewerb eingeladen, aus dem der Entwurf einer Hubbrücke von Dissing+Weitling (Kopenhagen), Leonhardt, Andrä und Partner, Ljusarkitektur (Stockholm) und ELU (Göteborg) als Sieger hervorging.

Wichtige Randbedingungen des Bauherrn für den Neubau waren eine Verbreiterung der Brücke durch die Anordnung von großzügigen beidseitigen Radwegen, die Führung der Straßenbahn in Brückenmitte in einem separaten Bus- und Straßenbahnbereich und die Verringerung der lichten Durchfahrtshöhe unter der geschlossenen Brücke von 19 m auf 13 m. In geöffneten Zustand wurde eine Durchfahrtshöhe von 27,5 m über dem Götafluß gefordert. Gleichzeitig wird sich die Zahl der erforderlichen Brückenöffnungen pro Tag auf ca. 19 erhöhen, was kurze Öffnungs- und Schließzeiten erfordert.

Mit ihren vier markanten Türmen, zwischen denen die Brücke bis zu 29 Meter über dem Wasser angehoben werden kann, wird die neue Hubbrücke ein Wahrzeichen für den wichtigsten Handelshafen in Skandinavien und ein Symbol für die Hafen- und Stadtentwicklung Göteborgs sein. Das Hubfeld in der Mitte des 336 m langen Bauwerkes ist ein mehrzelliger Stahlhohlkasten. Die Überbauten der Seitenfelder sind Verbundkonstruktionen, wobei die Betonfahrbahnplatte von drei Stahlhohlkästen gestützt wird. Das gesamte Areal ist ein Setzungsgebiet. Deshalb wurde mittels bis zu 100 m langer Stahlpfähle von ca. 35 cm Durchmesser im Felshorizont gegründet und die Lager so konzipiert, dass diese bis zu 10 cm nachstellbar sind.

Leistungen von LAP
Beratungen Gesamtsystem im Wettbewerb, globale Schnittgrößenermittlung für das Hauptbauwerk Arpeggio, Konzeption der nachstellbaren Lager, Bemessung, Detailplanung und Bauzustände für die Seitenfelder im Verbund.

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