Olympiadach München - Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst
Am 22. September 2023 wurde das Zeltdach des Olympiastadions in München mit der Auszeichnung „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ geehrt.
Zu den Olympischen Spielen 1972 fertiggestellt, ist das Zeltdach noch heute für den Ingenieurbau prägend. Das Bauwerk zeichnet sich dadurch aus, dass modernste, weitgehend eigens dafür entwickelte Techniken zum Einsatz kamen. Die zahlreichen Entwicklungen waren später noch für die Konstruktion von Dächern und Brücken richtungsweisend. Hierzu zählen die Erdanker, das dehnbare, hochpräzise, vorgefertigte Seilnetz sowie der erste große CAD-Einsatz – um nur einige zu nennen. Die aus dem Bau des Zeltdaches gewonnenen Erkenntnisse wurden später aufgearbeitet und weiter erforscht. So wurde in Zusammenarbeit mit den beteiligten Ingenieurbüros ein eigener Forschungsbereich an der Universität Stuttgart gegründet, der seitdem weltweite Anerkennung genießt. Der Innovationsgeist und Mut von damals dienen heute noch vielen Ingenieurinnen und Ingenieuren als Vorbild. [Pressemitteilung der BIngK BundesIngenieurkammer]
Leonhardt und Andrä war für die Tragwerksplanung der von Günter Behnisch und Frei Otto entworfenen Zeltdächer verantwortlich.
Die Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ wird unterstützt vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Die Auszeichnung erhalten historisch besonders bedeutende Ingenieurbauwerke, die mindestens 50 Jahre alt sind. Neben dem Zeltdach des Münchner Olympiastadions wurde als weiteres LAP-Projekt bereits der Fernsehturm in Stuttgart mit diesem Titel ausgezeichnet.
Zur Pressemitteilung der BIngK
Feierliche Enthüllung der Ehrentafel Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland für das Zeltdach des Olympiastadion München (v.l.n.r.: Ministerialdirigent Hans-Peter Böhner, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen Bau und Verkehr, Münchner Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer und Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau)
(c) Klaus D. Wolf/BayIKa